Erfolgsfaktor Verkehrsbefragungen: Erkenntnisse aus dem BATS-Projekt in Hamburg
Verkehrsplanung ist nach Ansicht von Experten immer noch zu sehr auf den motorisierten Verkehr ausgelegt. Gezielte Verkehrsbefragungen könnten helfen, Mobilitätsplanung besser auf Radfahrer und Fußgänger, also auf umweltfreundliche aktive Mobilität, auszurichten. Das zeigt ein Projekt von IGES Mobility für das Bezirksamt Hamburg-Altona.
Hamburg, 16. Juli 2025 (IGES Institut) - Dabei geht es um ein Vorhaben im Rahmen des EU-Interreg geförderten Projekt BATS (Baltic Sea region- Active MobiliTy Solutions- in darkness and all weather conditions). Das Projekt BATS beschäftigt sich mit dem Einfluss des Wetters auf die Mobilität vor allem in den Wintermonaten. Sein Ziel ist es, ganzjährige aktive Mobilität unabhängig von den Witterungsbedingungen zu steigern. Dafür müssen geeignete Infrastrukturen und Ausrüstungen vorhanden sein, so dass Bürger Radfahren oder Zufußgehen als eine attraktive und sichere Option ansehen.
Verkehrsbefragung thematisiert Verkehrssicherheit
Oftmals berücksichtigt Stadt- und Verkehrsplanung sowie Straßeninstandhaltung nicht besonders die Bedürfnisse dieser Zielgruppen. Aus „Tradition“ ist die Mobilitäts- und Straßenplanung immer noch weitgehend auf das Auto ausgelegt, wohingegen die Planung für Radfahrende und Fußgehende in der Regel auf Tageslicht und wärmere Wetterbedingungen ausgerichtet ist.
In diesem Zusammenhang hat IGES Mobility den Umbau der Reventlowstraße im Hamburger Stadtteil Othmarschen wissenschaftlich begleitet. Die Straße sollte als Teil der Veloroute 1 in Hamburg umgestaltet werden. Der Umbau beinhaltete umfangreiche Verbesserungen für die Rad-, Fußgänger- und ÖPNV-Infrastruktur. Ziel von IGES Mobility war es, die Folgen des Umbaus zu analysieren und die Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu bewerten.
Umbau von Radwegen ist erfolgreich
Die verkehrstechnische Begleitforschung an der Reventlowstraße umfasste teilnehmende Beobachtungen und Befragungen. Neben einer Verkehrserhebung im März 2024 wurde ein Jahr später, nach der Umsetzung der Umbaumaßnahmen, eine systematische Befragung von Radfahrern und Fußgängern durchgeführt.
Das Ergebnis: Insbesondere die neue Führung und Gestaltung der Radwege und die verbesserten Querungen für Fußgänger tragen dazu bei, dass sich diese Verkehrsteilnehmer sicherer fühlen. Während Radfahrer mit den baulichen Veränderungen generell zufriedener waren als Fußgänger, bewerteten letztere die Integration von Barrierefreiheitselementen, wie abgesenkte Bordsteine und taktile Leitelemente, besonders positiv.