Metro-Jubiläum in Moskau: Mobilität integriert denken

Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der Moskauer Metro hat der IGES Geschäftsführer, Christoph Gipp, zu integriertem Denken bei der Gestaltung von Massenverkehrsmitteln aufgerufen. „Öffentlicher Verkehrsträger werden künftig nicht mehr nur einzelne Transportleistungen erbringen, sondern sich zu Multi-Mobilitäts-Dienstleistern entwickeln müssen“, sagte Gipp auf einer begleitenden Fachkonferenz zum Metro-Geburtstag in der russischen Hauptstadt.

Moskau, 14. Mail 2015 (IGES Institut) - Massenverkehrsmittel werden immer mehr ein zentrales Element urbaner Mobilität sein, erläuterte Gipp auf dem „Passenger Forum“ anhand deutscher Daten. So habe etwa die Zahl der jährlichen Fahrgäste des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg (VBB) alleine zwischen den Jahren 2000 bis 2013 von einer Milliarde auf rund 1,3 Milliarden zugenommen. Auf die U-Bahn entfällt dabei in 2013 ein Anteil von rund 37 Prozent der Fahrgäste.

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Auf veränderte Kundenbedürfnissen reagieren

Um den öffentlichen Massenverkehr auch künftig attraktiv zu gestalten und die steigenden Nachfrage zu bedienen, sei es entscheidend, Mobilität integriert zu denken. Integration bedeute aber nicht nur, alle Verkehrsträger abgestimmt zu planen und miteinander sinnvoll zu vernetzen, so Gipp. Wichtig sei es ebenso, durchgängige Informationen sicherzustellen sowie einheitliche und kombinierte Tarifangebote weiterzuentwickeln.

Sharingsysteme und E-Mobilität einbeziehen

Auch dem starken Trend zu individualisierten Informationsansprüchen der Fahrgäste müsse man laut Gipp gerecht werden. Daher gelte es, die digitale Infrastruktur wie etwa WLAN in Zügen, Fernbussen oder städtischen Verkehrsmitteln auszubauen. Zudem müssten Sharingsysteme weiterentwickelt sowie urbane E-Mobilität konsequent mit dem Bereich der öffentlich organisierten Mobilität verzahnt werden.